Klaus Koenen –
Der Vater der Clowns
Bruder im Geiste Über das Sammeln von Augenblicken, den Pättkes in der Region, dem Tracken von Videos und Einkehr-Tipps bis hin zum Berufsbild des BikeScouts
Freitag, 11. November 2022 I 15.00 Uhr I Meetingraum MÜ12 Verlag
Pünktlich auf die Minute empfangen wir Klaus Koenen, den Papa unserer Freundin Anja, zum Cappuccino in unseren Räumlichkeiten.
Klaus und seine Elisabeth hatten sich im Jahre 2018 sehr sympathisch auf die
Gästeliste unserer Wedding-Party gemogelt“. Bei einem Treffen auf dem Bocholter Wochenmarkt trug Elisabeth vor: „Ihr beiden heiratet, wie toll. Wann müssen wir eigentlich da sein?“
Dieser kecken Frage begegneten wir mit einem herzlich gemeinten Spontanitätstest, in Form einer förmlichen Einladung. Das „Döneken“ wurde Realität – wie so oft im Leben.
Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wussten, dass uns die Faszination fürs Radfahren wieder zusammenführen sollte. „Wenn ihr über Räder und Routen schreiben wollt, müsst ihr unbedingt mit Klaus Koenen sprechen“, schrieb mir der Figaro meines Vertrauens, Ingo Damhus, beim sechs- bis achtwöchentlichem Haarschnitt ins Gebetbuch.
Ich wusste, dass Klaus ein feiner Kerl und brillanter Unterhalter ist. Was ich nicht wusste, dass ich 90 Minuten später zwölf Seiten Storyhäppchen in meinem iPad skizziert hatte und Klaus sich mit seinem Radler-Latein offensichtlich gerade erst warmgelaufen hatte.
Aber der Reihe nach. Sofern das aufgrund der raschen Themen- und Gedankenwechsel überhaupt möglich ist.
Meine Notizen beginnen mit: „Italienischer Freund / Hund nur Parmesan.“ Ich weiß beim besten Willen nicht mehr, was Klaus mir damit sagen wollte. Ich hoffe nur, dass bei den folgenden Stichpunkten mein Erinnerungsvermögen wieder einsetzen wird. Klaus´ Redefluss hat so gar nichts gemeinsam mit friedlichem Dahintreiben der Aa von A (Velen) nach B (Ulft). Unsere Konversation scheint sich mehr in die Richtung eines Rafting-Abenteuers zu entwickeln.
Bitte nicht missverstehen, liebe Leserinnen und Leser, Klaus ist alles andere als ein „Keuerkloß“, wie man hierzulande einen Laber-Heinz bezeichnen würde. Ganz zu schweigen von einem „Keuerkürbis“, so unsere Umschreibung eines mutierten Kloß, der ausschließlich im Sendemodus unterwegs ist.
Klaus ist einfach ein sehr erfahrener, leidenschaftlicher Biker, mit dem an diesem Nachmittag die Stories durchgingen.
Zur Untermauerung seiner Passion hatte Klaus absprachegemäß eine Selektion seiner Fotobücher mitgebracht, die er zu seinen Touren angelegt hatte.
RESPEKT, Klaus, echt toll gemacht. Erinnerungen für die Ewigkeit. Eine Heidenarbeit, wie man so sagt. Wann hast du damit angefangen, deine bzw. eure Touren zu dokumentieren?
Das mache ich schon, seitdem ich 20 Jahre alt bin. Wir können heute immer noch nachvollziehen, welch schöne Routen wir unternommen haben, was wir alles gesehen haben im Laufe unserer Jahre.
Wir haben uns für diese Mappen einen Schrank anfertigen lassen. Der ist 60 Zentimeter breit und deckenhoch und inzwischen voll. Jeder, der mit uns auf Tour war, bekam eine solche Mappe als Erinnerung.
„Sammeln von Augenblicken“, schießt es mir durch den Kopf. Eine Passion, die uns zu verbinden scheint.
Und jetzt ist Schrank zwei in der Mache?
Nein. Mit Beginn der Coronaphase habe ich angefangen, die Erinnerungen
ausschließlich digital einzufangen und zu teilen. Durch den Lockdown war es schwer möglich, wie früher ins Büro oder einen Copyshop zu gehen, um Duplikate für die Mitradler anzulegen.
Seitdem fange ich die Impressionen mit meinem iPhone 8 ein. Im „Live-Foto-
Modus“. Diese Sequenzen tracke ich nachher zu kleinen, musikunterlegten Videofilmen zusammen. Die teile ich dann mit Freunden und Bekannten, mit denen wir auf Tour waren. Mittlerweile weniger die reine Landschaft, wenig Text. Lieber mehr die Menschen in dem Umfeld, wo wir unterwegs sind. Das finden die Mitradler und ich spannender.
Ich bekomme Video-Schnipsel auf Klaus´ iPhone zu sehen, in einer WhatsApp-Gruppe mit dem Namen „Radlerfreunde 2020“ … kommentiert von Klaus:
Wir treffen uns jeden Dienstag, bei jedem Wetter, und dann geht es mit den Fietsen los.
Sag mal, was ist denn ein Pulle-Pulle-Club? Ist das etwas Unanständiges?
Klaus bekommt einen Lachanfall, bei meiner Nachfrage zu einer weiteren WhatsApp-Gruppe, die in seinem Chatverlauf auftaucht.
Das ist unsere Gymnastiktruppe. Daneben gibt es noch die Tennis-Radler …
… und wahrscheinlich noch ganz viele andere Gruppen. Klaus´ wache Augen wandern durch unsere Räumlichkeiten. Mein technisch aufgerüsteter,
analogitaler Schreibtisch scheint sein Interesse zu wecken.
Und da schreibst du?
Auch. Ich habe insgesamt drei Schreibplätze hier im Verlag und oben in unserem Nest. Je nach Thema, Stimmung und Schreibart wähle ich das ideale Umfeld. Ich habe festgestellt, dass mir das Schreiben so nicht langweilig wird und mich jede Umgebung anders inspiriert und meine Gedanken stimuliert.
Aber Musik scheint dir wichtig zu sein, oder?
Er spielt auf die beiden Monitorboxen an, rechts und links von den beiden Bildschirmen.
Stimmt, aber nur zum Einschwingen, Einschreiben, danach brauche ich Ruhe.
Klaus steht auf, um sich das Setting aus der Schreibperspektive anzuschauen.
Sag mal, welches Lied würde dich stimulieren, zum Beispiel beim Radfahren?
Lemon Tree, weil es so ein Gute-Laune-Feeling in mir auslöst.
Na denn. Gönnen wir uns den bekanntesten Song von Fools Garden.
Während wir dies tun, wundere ich mich über diese weitere Parallele – über einen punktuellen, gemeinsamen Musikgeschmack. Obwohl zwei Jahrzehnte zwischen uns liegen – aber nur rechnerisch.
Ansichten eines Clowns – geteilt mit dem Vater der Clowns
Klaus, ich würde gerne auf unsere Parallele „Sammeln von Augenblicken“ zu sprechen kommen, die sich vorhin auftat. Kennst du das Buch „Ansichten eines Clowns“ von Heinrich Böll?
Ich glaube schon. Aber erzähl mal …
Ich trage seit ca. zwei Jahrzehnten ein Zitat aus dem Buch mit mir herum. Besser gesagt, es begleitet mich und leitet mein Denken. Mir ist in Erinnerung, dass der Protagonist in diesem Buch eines Tages von seinem Bruder gefragt wird, was denn der Sinn seines Lebens sei. Das war nicht sehr wohlwollend gemeint, eher erhaben. So nach dem Motto „wer bist du schon“. Die Antwort des Protagonisten war: „Ich bin ein Clown und ich sammele Augenblicke.“ Das beschrieb seine Rolle im Leben. Die des Clowns, der sehr emphatisch seine Umwelt wahrnahm. Ich weiß nicht, ob das so richtig wiedergegeben ist. Jedenfalls habe ich für mich daraus abgeleitet, ein aufmerksamer Beobachter des Lebens zu sein, Augenblicke zu sammeln und das Leben nicht immer so ernst zu nehmen, wie es sich bisweilen anfühlt.
Deine Akribie, die Art, wie du eure Radfahrer-Momente erfasst und sammelst, und dein Humor erinnern mich an dieses Zitat.
Eine schöne Geschichte. Weißt du eigentlich, dass das Thema Clown einen sehr bedeutenden Teil meines Lebens einnimmt?
Hilf mir auf die Sprünge …
Ich war 50 Jahre bei der Firma Macrander und seit 1978 Geschäftsführer der heutigen Gilde Gruppe – ein Unternehmen für Geschenkartikel und Wohnaccessoires. Als ich dort gestartet bin, waren wir sechs Personen im Unternehmen. Mein Zuständigkeitsbereich war der Verkauf und das Marketing. Später kam der so wichtige Einkauf dazu sowie die komplette Programmgestaltung. Vor einigen Jahrzehnten habe ich auf einer Messe einen Konkurrenten dabei beobachtet, wie er ein paar echt unschöne lownfiguren in seinen Messestand integriert hatte. Das fand ich außergewöhnlich, zumal dieser Mensch sich in der Vergangenheit nie durch besondere Innovationen
hervorgetan hatte. Aber diese Clowns lösten etwas in mir aus. Ich hatte das Gefühl, dass dies sich lohnt zu verbessern.
Eine Kuckucksidee also …
… eher ein Impuls.
Diesem Impuls bin ich stets gefolgt. Wir haben daraus Trends kreiert. Die Gilde-Clowns wurden zu einem unserer Markenzeichen. Einer von ihnen hat es sogar bis ins Fernsehen geschafft … in den „Blauen Bock“ mit Heinz Schenk. Die Älteren werden sich erinnern.
Gelungenes Design entfaltet sich nicht plötzlich, sondern ist eine Sammlung von Eindrücken und Gedanken. Wie ein umgedrehter Baum werden einzelne Gedankenverästelungen zu einem Stamm.
So entsteht eine Idee. Passen Zeit und Trend dazu,
hast du einen Knaller!
Erstmalig gab es für die Gäste keinen Bembel (eine Apfelwein-Amphore), sondern einen Clown aus unserer Manufaktur. Im Grunde genommen war das der Anfang dieser Erfolgsstory.
Infolgedessen wurden wir gedrängt, einen „Clown-Club“ zu gründen. Die Sammler unserer Clowns wollten eine „Limited Edition“. Dem Wunsch sind wir nachgekommen. Die Gilde-Clowns wurden zu einem echten Verkaufsschlager. Allen voran der „Rosenstolz-Clown“.
Klaus zieht einen kleinen Gedichtband aus seiner Radtasche und liest mir daraus vor (siehe Sideline-Story). Ich bin sehr gerührt angesichts des Gehörten und der Signatur, die Klaus spontan in das Büchlein schrieb, was er mir schenkte.
Wenig verwunderlich, dass es auch einen „Biker-Clown“ gibt, den Klaus erschaffen hat, nebst den begleitenden Zeilen. (siehe Sideline-Story)
Der Biker
Mit dem Rad durch die Natur,
ja das ist Gesundheit „pur“.
Wälder, Felder, Wiesen, Auen
sind so herrlich anzuschauen.
Um die Ohren weht der Wind,
und man freut sich wie ein Kind.
Nach dem Treffpunkt fährt man heiter
dann mit seinen Freunden weiter.
Mit dem Picknick in der Tasche
und der kühlen Wasserflasche
genießen wir ganz ohne Frage
die wunderschönsten Bikertage.
Rosenstolz
Rose, Königin der Düfte,
Blume zart und wunderschön.
Sanft umschmeicheln dich die Lüfte,
wollen nicht mehr von dir gehen.
Rose, Königin der Farben,
Blume klar wir Sonnenschein.
Alle Lichter dich umwarben,
machten dich zum Edelstein.
Rose, Königin der Liebe,
so manches Herz durch dich zerschmolz,
Du schönste aller Herzensdiebe,
in Treu fest, dein Rosenstolz.
von Klaus Koenen
Fröhliche Gedichte II
Habe ich das richtig verstanden, dass du die Gilde-Clowns kreiert, sprich: designed hast?
Das ist richtig.
Wie viel unterschiedliche Clowncharaktere hast du im Laufe deines Lebens entwickelt?
Das müssten ca. 290 verschiedene Clowns gewesen sein und ca. 150 dazugehörige Gedichte.
Wow, RESPEKT! Sag mal, „Vater der Clowns“, ist deine Elisabeth eigentlich auch so eine begeisterte Bikerin wie du?
Ja, Elisabeth hat seinerzeit Kunstradfahren als Sport betrieben.
Wo wir gerade bei „seinerzeit“ sind. Wann wurdest du eigentlich seinerzeit geboren?
Am 14. Juni 1942.
Nochmal meinen tiefsten RESPEKT! Ich rede mit einem 80-jährigen Clownfetischisten und passionierten Biker, der nicht müde wird, mit seinem iPhone Videos zu tracken und sie mit anderen über WhatsApp zu teilen.
So ist das, lieber Roland.
Ich hoffe, dass ich seiner Widmung „mein Bruder im Geiste“ in dem Gedichtband, den er mir schenkte, ihn seinem Alter ähnlich gerecht werden kann.
War deine Leidenschaft zum Rad von Anfang an vorhanden oder wurdest du dorthin erzogen?
Mein Vater ist relativ früh verstorben. Das Fahrrad war mein einziges Fortbewegungsmittel. erinnere mich, dass ich im Alter von elf Jahren alleine mit dem Rad nach Bad Bentheim gefahren bin, um meinen Onkel zu besuchen. Mit 14 Jahren habe ich meine erste Biketour ins Sauerland gemacht. Als ich 16 war, bis ich von Bocholt bis zum Bodensee gefahren.
Mit 19 Jahren war mein ganzer Stolz ein Jungherz Tourenrad, mit einer 3-Gang-Torpedo-Nabenschaltung.
Damit bin ich mit einem Freund über Stutgart, die Schweiz nach Mailand und Genua. Von dort ging es weiter, die ganze Riviera entlang. Weiter über Monaco durch die Provence bis nach Barcelona. Zurück fuhren wir quer durch Frankreich – über Paris und Brüssel nach Bocholt. Wir waren drei Monate mit dem Zelt, Kochgeschirr und 200 Mark unterwegs.
Steht das Jungherz noch in deiner Garage?
Nein, da findest du nur zwei Flyer-Bikes für Elisabeth und mich. Das ist eine Schweizer Marke, mit etwas kleineren Reifen. Deren Vorteil ist, dass sich Sattel und Lenker blitzschnell verstellen und abmontieren lassen. Dann passen die Teile bei uns ins Auto, d. h. wir haben sie immer dabei.
Gibt es für dich den Fahrradhändler deines Vertrauens?
Wir haben die Flyer bei Niebuhr auf der Münsterstraße gekauft. Dort lassen wir sie auch warten und reparieren.
Lass mich die Passage aus deinem Biker-Clown-Gedicht nochmal hervorheben: „Mit dem Picknick in der Tasche und der kühlen Wasserflasche …“ Der Proviant scheint dir sehr bedacht zu sein, sonst hättest du es nicht erwähnt, oder?
Das ist in der Tat so. Ich finde Picknick toll. Sehr gerne auch am Meer und sehr gerne auch in Gemeinschaft. So fünf bis fünfzehn Leute, wo jeder seinen Teil dazu beisteuert.
Immer eine Kühltasche dabei. Im Winter auch schon mal eine Wärmflasche und eine Thermoskanne mit Kaffee oder Tee. Gelegentlich auch schon mal einen Glühwein.
Wie darf ich mir das Picknick konkret vorstellen?
Ich finde diese Mini-Brötchen toll. Und so kleine Salat-Geschichten. Ein Kollege von mir hat immer hartgekochte Eier im Gepäck. Und so tauschen und teilen wir. Jeder hat etwas anderes mit.
Wie plant ihr eure Touren?
Ziemlich unkompliziert, d. h. wir machen uns keinen großen Kopp. Viele der Menschen, mit denen ich unterwegs bin, schenken mir ihr Vertrauen. Ich glaube nicht, dass es im Umkreis von 25 Kilometer viele Pättkes gibt, die ich nicht kenne. Wenn man schon 70 Jahre auf dem Rad in der Region unterwegs ist und vom lieben Gott mit einem guten visuellen Gedächtnis ausgestattet wurde, dann bereitet einem die Organisation von Radtouren keine Mühe.
Wir treffen uns zum Beispiel samstags beim Café Sahne in Bocholt. Dann checken wir das Wetter und die grobe Richtung, wo es hingehen könnte, wie z. B. die Gärten von Rosenhaege in Kotten / Niederlande. Meistens legen wir uns auf eine Route von ca. 40 Kilometern Länge fest. Dann sollte es ungefähr auf der Hälfte einen Picknickplatz geben, wo sich ca. zehn Menschen
niederlassen können, d. h. zwei Bänke und ein Tisch. Wichtig ist auch, für den Rückweg eine weitere Rast einzuplanen. Ungefähr zehn Kilometer vor dem Endpunkt kehren wir ein. Oder wir lassen eine Flasche Wein die Runde machen.
Hast du ein paar Einkehrempfehlungen, die du mit uns teilen möchtest?
Jede Menge. Im Winter sind wir gerne in Gaststätten oder Restaurants unterwegs. Bist du schreibfertig?
Nur zu. Aber bitte nur Stichworte:
Vennebauer in Raesfeld ̵ Roadhouse in Hamminkeln … die schmunzeln
immer, wenn wir unsere Bikes neben deren schweren Maschinen abstellen …
… nur Stichworte, Klaus, es soll ja kein Buch werden!
Fischgaststätte Nass in Grietherort am Rhein ̵ Hahnerfelder Bauernhofcafé in Isselburg ̵ Das Bistro in der Anholter Schweiz ̵ Imbiss Roeding in Aalten ̵ Ein Restaurant und ein Imbiss in Bredevoort ̵ Bauercafé Rösing ̵ Der Italiener in Südlohn ̵ Die Westfälische Küche von Haus Stockhorst in Vardingholt ̵ Kuchen bei Voß in Rhede an der Kirche oder bei Rosenhaege in Kotten ̵ Pommes und Bier beim Griechen in Rhede an der Kirche ̵ Alte Post in Krechting ̵ Bootshaus Pröbsting …
Stopp, das reicht! Ich sehe schon, wir machen irgendwann eine Genuss-
Edition des RADius aus deiner Feder, du scheinst clown-gestaltungs-mäßig ein wenig unterzuckert zu sein.
Ich wäre bereit.
Gibt es neben den bislang 2.133 Wörtern noch eine Botschaft, die du teilen möchtest?
Ich habe damals in unserem Unternehmen die „Konferenz auf Rädern“ eingeführt. Wir haben unsere 38 Handelsreisenden durch ihre acht Gebietsleiter vertreten lassen und uns jeweils an einem Ort irgendwo in Deutschland getroffen – wie zum Beispiel dem Zwillbrocker Venn. Von einem solchen Basislager sind wir drei Tage gemeinsam auf dem Rad unterwegs gewesen. Die Mitarbeiter haben einen Tag Urlaub eingebracht, für einen Tag wurden sie vom Unternehmen freigestellt und ein Tag war Wochenende.
Wir haben Tagesetappen von ca. 70 Kilometern abgefahren – als Rundkurs. In den drei Tagen wurden sämtliche Probleme quasi auf dem Rad gelöst.
„Ich habe im Sattel mehr Probleme gelöstals im Konferenzraum. Viele Top-Manager bestätigen: Radfahren macht den Kopf frei.“
Andy Rihs
Mein lieber Klaus, das war ein herzerfrischendes Interview. Auch wenn mein Apple-Pencil und ich jetzt mal eine Pause brauchen. Ich freue mich auf jeden Fall auf das Homeshooting mit dir und Elisabeth. Und ich bin gespannt, den Rosenstolz-Clown und vielleicht ein paar seiner Kollegen bei euch zu treffen. Eine schöne Story, die mich ermutigt, an meinem Konzept Genuss-Radeln weiter zu feilen. Immer einen Block und einen Stift in Reichweite, um „Augenblicke zu sammeln“ … festzuhalten … und mit den Leserinnen & Lesern des RADius zu teilen.
Ein Gedanke zum Abschluss: Ich bin mir ziemlich sicher, mit Klaus einen der erfahrensten „Pättkes-Scouts“ (BikeScouts) der RADius-Region interviewt zu haben. Durch ganz viel Blumen habe ich gefragt, ob es nicht eine tolle Idee sein kann, wenn Menschen wie er sich als „Radführer“ zur Verfügung stellen. Menschen mit ausreichend Freizeitpotenzial, die andere Menschen oder Gruppen an die Hand nehmen. Sie fernab von „üblichen“ Radfahrkarten durch die Region lotsen. So wie ich ihn kennengelernt habe, denke ich, dass es ihm am Faktor Zeit mangelt. Selten habe ihn einen so sympathisch-umtriebig-agilen Menschen kennengelernt.
Dennoch habe ich an dem Nebenberufsbild des BikeScouts für diese Region Gefallen gefunden. Ich könnte mir vorstellen, dass es dafür eine Zielgruppe gibt, die diesem Menschen ihr Vertrauen schenkt und sich dankbar an dessen Hinterrad hängt – losgelöst von den digitalen Lösungen, die es am Markt gibt.