Jutta Tiemann (geb. Niehaus) – Eine Silbermedaille nebst deren Gewinnerin zu Gast im Verlag. Ein Meter Rückstand auf Gold und warum das alles nichts macht
Freitag, 11. November 2022 I 13.00 Uhr I Meetingraum MÜ12 Verlag
Schwer vorstellbar für uns, über die Fahrradstadt Bocholt und über diese Fahrrad-Region zu schreiben, ohne einen Blick auf unsere „Legenden“ zu richten. Wenn man in unserer Altersklasse unterwegs und aufgewachsen ist, mit der Gesichtscreme „Quenty Forty – für die Haut ab 40“, dann weiß man um die Erfolge von Jutta. Um den seinerzeitigen Trubel und die Euphorie in der Stadt, als diese junge Frau aus unserer Heimat eine Silbermedaille bei den olympischen Spielen gewonnen hat.
Ich kenne Jutta Tiemann, die mit Mädchen- und Medaillennamen Jutta Niehaus hieß, aus der Distanz. Ich habe sie immer als sympathisch, bodenständig und unaufgeregt wahrgenommen. Ich bin gespannt darauf, Jutta besser kennenzulernen, zumal sie die feminine Seite des Radsports verkörpert.
Nach unserem Freitagsmittags-Team-Lunch-Ritual (unserem Borrel) haben wir Jutta in den Räumlichkeiten unseres Verlages empfangen. Jutta war unserer Bitte gefolgt, ihre Olympia-Medaille mitzubringen. Kommt ja nicht so oft vor, dass man ein solches Teil aus der Nähe betrachten kann.
Liebe Jutta, du hast dich 1992 aus dem Radsport zurückgezogen, das ist jetzt 30 Jahre her. Ein Fokus unsers Interviews liegt auf dem Hier und Jetzt. Sprich: deine Sicht auf die Fahrradstadt Bocholt und unsere fahrradfreundliche Region. Zuvor jedoch möchten wir mit dir den Blick zurück richten. Ich habe einiges recherchiert, was ich kurz mit dir reflektieren möchte.
Nur zu.
Du bist am 10. Januar 1964 in Bocholt geboren …
Ist das aus Wikipedia?
Ja!
Das hat da wohl jemand reingeschrieben, das ist aber falsch. Ich habe am 1. Oktober Geburtstag, das Geburtsjahr 1964 ist aber richtig. Es kann sein, dass das jemand mit einem amerikanischen Background war, da gibt es ja eine andere Schreibweise des Datums, oder?
10.01. oder 01.10. … kann schon sein. Wir notieren den 1. Oktober 1964.
Der Falscheintrag kann ein Flüchtigkeitsfehler des Wiki-Autors gewesen sein oder ein kleiner Beitrag zu Fake-News. Möglicherweise mit amerikanischen Wurzeln.
Beizeiten kümmern wir uns um deinen Wikipedia-Eintrag. Mal schauen, welche Ungereimtheiten dort noch so schlummern. Wir wissen aus dem Interview mit Wolfram Kolks, dass du einen Bruder hast, der auch dem Radsport zugetan ist, der wiederum ein Freund von Jürgen Rose ist.
Stimmt, das ist mein Bruder Armin, der ungefähr zeitgleich mit mir aufs Rad gestiegen ist. Armin und ich haben mit Dietmar angefangen, einen älteren Bruder, dem
dieser Sport wegen einer gesundheitlichen Einschränkung nicht vergönnt war.
Wenn du Kinder hättest, würde das wahrscheinlich bei Wikipedia stehen, oder?
Steht das da nicht? Ich habe mit Jacobus einen gemeinsamen Sohn, der auch Jacobus heißt, den alle „Coby“ nennen. Er ist 19 Jahre alt und leidenschaftlicher Fußballer.
Dein beruflicher Status?
Wie du weißt, bin ich bei der Bocholter Stadtverwaltung. Daran hat sich nichts geändert.
Wann bist du in den Radsport eingestiegen?
Meine erste Urkunde hängt noch bei meinem Vater in unserem Elternhaus. Die ist aus dem Jahr 1972. Da war ich acht Jahre alt.
Stammst du aus einer Radfahrerfamilie?
Zumindest väterlicherseits – mein Papa war auch Radsportler. Er hat Armin und mich trainiert. Das sah so aus, dass er mit dem Auto vorgefahren ist, zum Beispiel nach Barlo und mein Bruder und ich hinterher. Das hatte sich etabliert. Wir haben uns drei- bis viermal in der Woche am Erzengel getroffen und dann ging es los.
Welchem Auto seid ihr damals hinterhergefahren?
Mein Papa fuhr immer Ford. Ich meine, es wäre damals ein Ford Taunus gewesen.
Gut, dass es kein Porsche war, oder? Reduzierten sich die Radsportaktivitäten deines Vaters auf Vorfahren und Scheuchen?
Nein, absolut nicht. Mein Papa ist selber viel gefahren. Ich habe vor einiger Zeit noch Fotos abfotografiert, wo er mit seinem Vater auf der alten Radrennbahn unterwegs war.
Gab es neben deinem Papa noch Mentoren, die sich unterstützt haben?
Ja, Karl-Heinz Henrichs. Der ist euch sicherlich ein Begriff.
Klar, ein weiterer Olympiasieger aus Bocholt!
Der war noch erfolgreicher als ich. Ich habe Karl-Heinz viel zu verdanken.
Wenn wir aus dessen Leben berichten wollten: Wer könnte uns da helfen?
Sein Sohn Kai Henrichs vielleicht? Der hat lange in China gelebt, wie ich meine. Ich habe gehört, dass Kai mittlerweile wieder nach Bocholt, in sein Elternhaus nach Lowick gezogen ist.
Jetzt geht es in die von mir recherchierte Lobhudelei. Du musst nur sagen
„richtig“ oder „falsch“
„Okay.“
„Jutta Niehaus gehörte in den 80er Jahren zu den erfolgreichsten Radfahrerinnen Europas auf der Straße und auf der Bahn.“
Könnte stimmen.
„Ab 1981 gehörte sie zum Kader der deutschen Nationalmannschaft.“
Das ist falsch. Ich bin Ende 1983 in den Kader gekommen. Die hatten mich zwar 1982 schon angefragt, wegen meiner Leistungen. Da wollte ich aber noch nicht – wegen Schule und Heimweh. Ich wollte noch nicht so oft von zu Hause weg sein. 1984 war ich zum ersten Mal mit auf Mallorca, zum zweiwöchigen Trainingslager.
Danach hast du dann an den ersten Straßen-Weltmeisterschaften teilgenommen.
Ja. Mein erstes großes Rennen, war damals in Barcelona. Das war auch der Zeitpunkt, wo ich in den Bahn-Radsport eingestiegen bin. In den Sprint. Das war auch 1984.
Ist denn dein Etappensieg auf der Tour de France 1987 richtig im Netz verewigt? Der Eintrag stimmt. Ich habe damals den Prolog gewonnen. Das waren drei bis vier Kilometer Zeitfahren. Danach durfte ich mir das „Gelbe Trikot“ überstreifen. Aber das musste ich am nächsten Tag leider schon wieder abgeben. Da war eine Konkurrentin fünf Sekunden schneller als ich.
Wikipedia sagt dazu: Von 1967 bis 2012 begann die Tour de France gewöhnlich mit dem sogenannten Prolog. Er wurde als Einzelzeitfahren meist auf einem Rundkurs in einer größeren Stadt ausgetragen und dient hauptsächlich dazu, die Fahrer einem möglichst großen Publikum zu präsentieren.
Springen wir ins Jahr 1988 zu den olympischen Spielen in Seoul. Du warst damals …
… 23 Jahre alt.
Es steht zu lesen, dass du nur knapp die Goldmedaille verpasst hast. Was bedeutet „knapp“?
Ich habe das Video auf meinem Handy, das kann ich euch gerne zeigen.
Ich hatte ungefähr einen Meter Rückstand auf die Siegerin Monique Knol – eine Niederländerin.
Ich wusste zunächst gar nicht, ob ich Zweite oder Dritte geworden war. Das wechselte mehrmals während des Zieleinlaufs, das war echt knapp.
Wenn man dann bei den Olympischen Spielen auf dem Treppchen steht und seine Medaille umgelegt bekommt, was geht einem da durch den Kopf?
Das kann man schwer beschreiben. Eigentlich bin ich ja nur dorthin gefahren, um dabei zu sein. Ich war schon extrem beeindruckt von dem ganzen Drumherum. Das fing schon beim Einkleiden in der Dreifach-Turnhalle an. Ich habe mich so über die Klamotten gefreut, die ich dort bekommen habe.
Die Teilnahme an Olympia empfand ich als so wertvoll wie den Gewinn einer deutschen Meisterschaft.
Natürlich malt man sich aus, wie es wäre, eine Medaille zu gewinnen. Aber wenn das Realität wird, ist das schon schwer zu begreifen.
Hinzukam, dass ich ja eher der zurückgezogene, der ruhigere Typ bin. Ich habe nur gedacht „Wow“. Gleichzeitig hatte ich ein wenig Sorge um den Rummel, der über mich hereinbrechen könnte.
War deine Ankunft in Bocholt deinem Erfolg würdig?
Ja, total! Das war echt klasse! Der ganze Marktplatz war voller Menschen. Ich wurde von zu Hause mit der Kutsche abgeholt, mit meinen Eltern und unserem ersten Vorsitzenden Eduard Meinen, vom RC 77.
Du bist auch ein Kind des RC 77, was aus diesem Vereinsumfeld heraus seine Karriere gestartet hat?
Ja, auf jeden Fall.
Lass uns über deine Silbermedaille sprechen, die hier auf dem Tisch liegt. Weißt du, was die wert ist?
Sie ist unbezahlbar.
Ich meine nicht den ideellen Wert, sondern den unromantischen, materiellen Wert.
Weiß ich nicht. Vielleicht ein paar hundert Euro? Ich bin mir nicht sicher, ob sie tatsächlich aus Silber ist oder zu welchen Anteilen.
Machen wir weiter … „1988 wurde Jutta Niehaus zur ersten Radsportlerin des Jahres gewählt. Im Jahr danach zum zweiten Mal.“
Stimmt.
Springen wir ins Jahr 1992. Da bist du in Barcelona gestürzt. Gab es außer den körperlichen Beschwerden auch seelische Blessuren?
Nein. Der Sturz ereignete sich zum richtigen Zeitpunkt. Er war ein wichtiges Signal für mich zu erkennen, dass ich aufhören sollte. Der Druck ist schon immens groß, wenn du einmal eine Medaille gewonnen hast.
Hinzu kam, dass ich mich auch beruflich weiterentwickeln wollte.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Die aktuellen Gewinnerinnen und Gewinner einer Silbermedaille bei den Olympischen Spielen bekommen 556 Gramm reines Silber umgehängt. Wenn es sich nicht wieder um FakeNews handelt.
Zum Zeitpunkt des Interviews errechnet der Silberpreisrechner einen Gegenwert von 337,34 Euro.
Noch interessanter finde ich einen Artikel aus der FAZ, dem man entnehmen kann: „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ – zumindest nicht bei der Olympiade. Demnach bestehen die verliehenen Goldmedaillen zum größten Teil aus Silber, was vergoldet wird. Warum? Weil eine „echte“ Goldmedaille, groß wie ein Handteller und von fast einem Pfund Gewicht, rund 23.600,- Dollar kosten würde.
Spannend fände ich, wie Waldi, Ludwig, Susanne & Co. rund um Horst Lichters „Bares für Rares“ auf diese Medaille anspringen würden oder welches Level eine Ebay-Versteigerung erklimmen würde.
Aber das alles steht ja nicht zur Disposition für Jutta, die das gute Stück behutsam aufbewahrt und es uns für ein paar Impressionen überlässt.
Stimmt, du bist quasi als einer der Titelverteidigerinnen, sprich: Medaillen-Gewinnerin angetreten …
Richtig. Da hatte ich nach vier Jahren, die bei der Olympiade dazwischen liegen, schon mehr damit zu kämpfen, mich überhaupt für die Teilnahme zu
qualifizieren. Das ist mir erst auf den letzten Drücker gelungen, bei einer Rundfahrt in Frankreich. Mein Auftritt dort hat unseren Bundestrainer überzeugt, mich noch mal zur Olympiade mitzunehmen.
Das war damals eine extreme Hitze in Barcelona. Wir fuhren auf einer neu asphaltierten Strecke, und das war so gar nicht mein Ding.
Wie lang ist eigentlich ein Straßenrennen bei der Olympiade?
In Seoul waren das damals 82 Kilometer.
… und nach 81 Kilometern und 999 Meter musstest du dich der Niederländerin geschlagen geben.
Das war so. Guck dir mal die Schwimmer an. Wenn die anschlagen, geht es teilweise um hundertstel Sekunden.
War das für dich überraschend auf der Zielgerade oder hast du die Monique Knol „auf dem Zettel gehabt“?
Natürlich. Mir ist es zeitlebens nie möglich gewesen, sie zu schlagen. Sie galt einfach als unschlagbar. Ich glaube, ich hätte mich auch gar nicht getraut, an ihr vorbeizufahren, so viel Respekt hatte ich vor ihr.
Wenn man auf einem so hohen Niveau fährt, ist das nur Konkurrenzdenken oder telefoniert man auch mal miteinander?
Ich würde Monique schon als eine Art Freundin bezeichnen, eine Sportlerfreundin halt. Wobei sich das nur auf die Wettkämpfe bezogen hat. Privat haben wir uns nie getroffen.
Nach dem Ende meiner Karriere habe ich versucht, mit ihr in Kontakt zu treten. In dem Radsportland Holland kennt sie quasi jeder, aber keiner konnte mir bislang sagen, was aus ihr geworden ist.
Sie wohnte damals in Amersfoort. Sie hat mir mal ein Olympiabuch geschenkt, mit ein paar lieben Zeilen.
Wiki sagte dazu: Monique Knol war eine Zeitlang Trainerin des niederländischen Frauen-Junioren-Radsportteams. Heute betätigt sich die ausgebildete Lehrerin im Dressurreiten.
Das kann stimmen – muss aber nicht, wie wir lernen durften. Ich glaube, wir nutzen mal unsere jungen Kontakte in die niederländische Radsportszene, um ein Kopje Koffie zwischen den damaligen Medaillengewinnerinnen zu ermöglichen.
Ist es richtig, dass du zeitlebens nie im Status eines Profis aufs Rad gestiegen bist?
Das stimmt. Karl-Heinz Henrichs hat sich zwar bemüht, mich in diese Richtung zu leiten. Aber irgendwie fand ich den Gedanken nicht reizvoll genug. Ich bin einfach zu heimatverbunden.
Was ist dein Erfolgsgeheimnis auf dem Rad gewesen?
Auf jeden Fall gehörten die Berge nicht dazu. Die lagen mir nicht – allenfalls leichte Hügel. Ich konnte mich gut im Feld bewegen und Sprinten, wenn es darauf ankam. Wie Erik Zabel zum Beispiel.
Wann fängt denn ein Sprinter an zu sprinten, wenn er sich im Feld bewegt?
Zunächst musst du eine gute Position im Feld finden, um zum Sprint anzusetzen. Der setzte ca. 300 bis 400 Meter vor dem Ziel ein. Ich war damals ziemlich auf mich alleine gestellt. Heute ist es Teamarbeit. Da ziehen die Kollegen die Sprinter im Windschatten mit, um sie für den Schlussspurt zu positionieren. Das macht viel aus.
Wir bilanzieren deine Erfolge: drei Deutsche Meisterschaften, 13 Vize-Meisterschaften, zweimal Vierte und zweimal Sechste bei Weltmeiste-rschaften, je einen Etappensieg bei der Tour de France und Giro d´Italia.
Das stimmt. Die vierten Plätze sind echt undankbar, die heißen „Holzmedaille“ unter den Radsportlern, da kannst du dir nichts für kaufen.
Gibt es einen Schrein oder so etwas ähnliches mit deinem „Gelben Trikot“?
Ich meine, dass Erwin Rose das irgendwo bei denen aufgehängt hat. Vielleicht gibt es mein Siegerrad von den Olympischen Spielen auch noch. Das war ja auch von Rose, das war ein Nishiki.
In dem Zusammenhang fällt mir ein, dass Erwin mir 1988, als Anerkennung für meine Leistungen, mein erstes Mountain-Bike geschenkt hat. Ein fleisch-
farbenes Nishiki. Ich fand das total klasse. Ich bin damit zum Wintertraining in die Dingdener Heide gefahren. Dieser Radtyp war damals ein Novum. Wahnsinn, was sich daraus entwickelt hat. Erwin war ein echter Visionär, ich habe ihm viel zu verdanken.
Wie viel Räder hast du aktuell?
Ich habe ein Mountain-Bike und am kommenden Mittwoch suche ich mir wieder ein Rennrad oder ein Gravel Bike aus – da bin ich mir noch nicht sicher. Ich habe zwar auch ein privates eBike, das nutze ich aber wenig. Wenn ich privat aufs Rad steige, bin ich meistens schneller als 25 km/h unterwegs, da wäre ich mit dem eBike langsamer. Ansonsten bin ich viel mit meinem Dienstfahrrad der Stadt Bocholt unterwegs – einem eBike.
Weißt du, wie viel du in der Woche oder im Jahr fährst?
Nein. Ich halte mich ja mittlerweile gerne durchs Laufen fit. Gerne rund um den Aa-See. Das ist nicht so zeitintensiv wie Radfahren. Dazu fehlt mir in der Woche einfach die Zeit. Am Wochenende steige ich dann auch gerne mal aufs Rad. Ich denke, die Anteile sind 75% Laufen und 25% Radfahren.
Wie nimmst du unsere Fahrradstadt war?
Ich bin ganz zufrieden damit, wie wir uns hier auf dem Rad bewegen können.
Gibt’s Lieblingsstrecken oder Plätze für dich?
Ich fahre gerne die alte Bocholter Bahntrasse entlang nach Holland rein, nach Winterswijk, Aalten etc. Ich finde auch den Weg der Aa entlang total klasse. Oftmals führt mich der Weg nach Raesfeld und von dort nach Drevenack. Das ist eine alte, vertraute Trainingsstrecke von mir. Ich nutze schon den Radius, den ihr mit dem Magazin skizziert habt, sprich: auch nach Wesel zum Rhein.
Ich fahre am liebsten von hier los. Das Fahrrad auf ein Auto zu packen, um irgendwo meine Runde zu drehen, ist eher nicht meins. Hier in der Region gibt es noch so viel zu erkunden.
Wie sieht ein Radtaschen-Check bei dir aus? Was würden wir vorfinden?
Meine Regenhose und einen Schlüssel zum Montieren. Mehr ist da eigentlich nicht drin, außer gelegentlich Einkäufe.
Und bei längeren Ausfahrten auch etwas zum Futtern?
Ja, zwei Riegel hinten im Trikot.
Was denn genau? Zwei Riegel gebratener Lachs, zwei Riegel Schnitzel? Aber wahrscheinlich sprechen wir wieder über so etwas kulinarisch Unromantisches wie Sportlerriegel.
Ich erzähle Jutta von meinem Hungerast, den ich geschoben habe, als ich mit Norbert auf der Fietse unterwegs war – den Jutta auch kennt. Jutta erzählt mir vom Hungerast von Jan Ulrich, der ihm den Gewinn der Tour de France gekostet hat.
Kann ich super gut nachvollziehen. Ich denke, dass fortan ein Reise-Fondue meine Radtasche bereichern wird. Auf meinem Weg zum Genuss-Radler, dem sich keine Hunger-Äste oder -Stämme in den Weg stellen sollten.
Was wäre deine Botschaft für die Menschen in der Region?
Wann immer es geht, das Auto stehenzulassen. Das ist so gut für die Gesundheit und die Umwelt. Auch wenn man mal nicht so fit ist. Durch die eBikes ist doch alles so einfach und so komfortabel geworden.
Merci, liebe Jutta, für deine Zeit und die Ehre, deine Silbermedaille aus der Nähe zu betrachten. Wenn du magst, sende uns gerne ein paar Impressionen von deinen Erfolgen.
Sehr gerne.